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Wohlgenährt und zufrieden: Die Wandergruppe nach einer kulinarischen Mittagspause im sonnigen Pfälzer Wald.

Die 57. MPC-Kultur- und Wandertage:

Merkwürdig, historisch und nahrhaft

Im pfälzischen Deidesheim an der Weinstraße stiftete der Edelmann Nikolaus von Böhl im Jahr 1494 ein Spital für „Hilfsbedürftige, Durchreisende, Kranke und Pilger“.
530 Jahre später nahmen 12 MPC-Wanderer sein Angebot dankend an und labten sich an speziell für sie vorbereiteten Kaffee und Kuchen. Wie in den Vorjahren waren auch die 57. MPC-Kultur- und Wandertage eng mit Speis’ und Trank sowie der deutschen Geschichte verknüpft.

Die Wiege der deutschen Demokratie

So traten die mobilen Presseleute im Hambacher Schloss bei Neustadt/Weinstraße in die Fußstapfen der freiheitsliebenden 30.000 Menschen, die am 27. Mai 1832 das Hambacher Fest feierten und sich für Meinungs- und Pressefreiheit, Einheit und Demokratie in Deutschland und Europa und einsetzten. Vor knapp 200 Jahren hissten sie auf dem höchsten Turm des Schlosses eine schwarz-rot-goldene Fahne, die dann zur Nationalflagge Deutschlands wurde. Seither gilt das Hambacher Schloss als Wiege der deutschen Demokratie.

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Aufmerksame Zuhörer: Hannelore und Wilfried Nagel sowie Thomas Fuhrmann (links) im Hambacher Schloss.

Nicht unter der Haube

Noch ein paar Jahrhunderte weiter zurück führte die Wanderung entlang der mittelalterlichen Stadtmauer der Altstadt von Freinsheim. Zufällige Begegnungen mit einer Hebamme und der Ehefrau des Baumeisters erlaubten Einblicke in die Stände-Gesellschaft des frühen Mittelalters. Beide Damen waren im Übrigen sehr verwundert, dass keine der Besucherinnen, trotz entsprechenden Alters, unter die Haube gekommen war. Keine Haube auf dem Kopf, dafür am anderen Körperende ein komisches Beinkleid, das Männlein nicht von Weiblein unterscheidet. Merkwürdig.

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Die Weisheit von fünf Eulen

Eine Vokabel, die im besten Sinne für Werke der vielfach prämierten Bildhauerin und Bronze-Künstlerin Bettina Morio galt. Anke und Frank Breitsprecher nutzten die Führung durch das Atelier, um eine Reihe von Sandstein-Eulen zu erwerben, und so deren Weisheit gleich fünffach mit nach Hause zu nehmen.

Mit abruptem Ende

Im umstrittenen Sinne galt „merkwürdig“ auch für die MPC-exklusive Theater-Vorstellung im „kleinsten Theater der Welt“ in einem der Türme der Freinsheimer Stadtmauer. Solo-Darstellerin Anja Kleinhans überraschte die Kultur- und Wandergruppe damit, dass sie aktiv in das Schauspiel eingebunden würde. In dem kleinen, abgedunkelten und von der Nachmittagssonne aufgeheizten Turmgemach überschätzte sie die Mitmachfreude und die Mitmachmöglichkeiten der unfreiwilligen Mitspieler jedoch bei weitem, sodass „All das Schöne“ abrupt endete: Die Hälfte der Gruppe verließ der Raum, die andere schaute sich betreten an und diskutierte, was schiefgelaufen war.

Unter neuem Motto

Keinerlei Diskussion ließ Inge Wolf zu. Der Geist der verstorbenen Stifterin der Goldenen Sohle war Wanderführer Karl-Artur Rappe erschienen und hatte ihm ihre Wahl mitgeteilt: „Wenn ein MPC-Vorsitzender sich die Ehre gibt, dann gebührt ihm die Sohle“ lauteten ihre unmissverständlichen Worte. Ullrich Nies nahm die Replik des goldenen Wanderpreises strahlend entgegen und gelobte Kultur- und Wandertreue. Mehr noch: Beeindruckt von drei Tagen mit Pfälzer Gaumenfreuden kreierte er ein neues Veranstaltungsmotto: „KKK“ für Kultur, Kulinarik und Kaum noch Wandern. Der Wanderführer vernahm es wohlwollend.

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Zweifach strahlendes Glück: Wanderführer Karl-Artur Rappe und MPC-Vorsitzender Ulrich Nies, der neue Träger der „Goldenen Sohle“, hier noch als Replik.

Kontakt

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Ulrich Nies (Vorsitzender)

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