Regionalkreis Südwest
Volles Haus bei Porsche Kremer
Von Bernd F. Meier
25. März 2013 – „Wir haben ein hohes Ziel: eine eigene Kremer-Fahrzeugedition auf Porsche-Basis herauszubringen“, so Eberhard A. Baunach, Inhaber und Geschäftsführer von Porsche Kremer in Köln. „Dazu haben wir unsere alte Herstellernummer beim Kraftfahrtbundesamt wieder aktiviert.“ Mehr als 30 Mitglieder des MPC und des VdM waren am 19. März 2013 auf Vermittlung von Jan Hennen (MPC-Regionalkreis Südwest) der Einladung in die Werkstatt des Rennstalls gefolgt.
Benzingespräche standen im Vordergrund des Abends, nachdem Baunach aus der Geschichte des in Köln-Ossendorf stationierten Unternehmens berichtet hatte. 1962 von den Gebrüdern Kremer gegründet, war das Team der erste private Rennstall, der in den 1960er-Jahren den 911er auf den Rennstrecken international einsetzte. Die größten Erfolge – neben zahllosen Klassensiegen – fuhr der Rennstall im Jahr 1979 ein: Man gewann mit dem selbst entwickelten Kremer Porsche 935 K3 die Deutsche Rennsport-Meisterschaft und das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
Heute steht der Rennstall mit acht permanent Beschäftigten nach der Übernahme durch Eberhard A. Baunach auf mehreren Säulen: dem historischen, klassischen und dem aktuellen Motorsport, dem Werkstattgeschäft sowie den kompletten Restaurierungen von Porsche-Fahrzeugen.
2011 startete Kremer Porsche zum ersten Mal nach längerer Unterbrechung wieder bei Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife (Baunach: „Wir sind sehr schnell wieder mitgeschwommen“). 2014, so die aktuelle Planung, will das Team in der VLN-Langstreckenmeisterschaft, beim 24-Stunden-Rennen auf dem Ring, mit vier Fahrzeugen sowie bei diversen renommierten Oldtimer- und Youngtimer-Rennen präsent sein. Fahrerplätze für diese Rennen werden vermietet, darüber hinaus sorgt das Unternehmen für den Komplettservice bei Kunden-Rennfahrzeugen. Baunach rechnet vor: „Für zehn VLN-Einsätze und das 24-Stunden-Rennen muss mit etwa 500.000 Euro gerechnet werden.“ Ein Aufwand, der erst mal von Sponsoren gedeckt oder von motorsportbegeisterten Fahrern zu zahlen ist. Sponsoren zu finden, sei in der heutigen Zeit von strengen Unternehmensrichtlinien immer schwieriger geworden. „Wir setzen hier vor allem auf Motorsport-Enthusiasten unter den mittelständischen Unternehmern“, verrät Baunach.
Sehr viel leichter ist es für Porsche Kremer, am Standort Köln (Baunach: „Ein guter Standort, für uns besser als Meuspath am Nürburgring“) qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen – dank der Fachhochschule Köln und der RWTH Aachen. Kurz, aber mit deutlichen Worten ging der Rennstallboss abschließend auf die ungeklärte Situation am Nürburgring ein: „Wir wünschen uns, dass der Sportstättencharakter der Rennstrecke auf jeden Fall erhalten bleibt. Die Rennstrecke sollte bei allen Überlegungen von den anderen Baulichkeiten abgetrennt werden.“
Im folgenden ein Link: Mit Klick darauf sehen Sie großformatige Bilder von der Veranstaltung bei Porsche Kremer.