„Asparagis frigida“ aus der Pfanne
Immer zur Maienzeit: MPC/VdM, Skoda und der Spargel
Jedes Jahr sind Bauernhöfe auf Saisonkräfte angewiesen, um zum Beispiel Spargel, Erdbeeren oder im Spätsommer auch Weintrauben zu ernten. 2016 kamen dafür rund 286.000 Wanderarbeiter nach Deutschland, wie jetzt eine in Frankfurt erscheinende überregionale Tageszeitung schrieb. Aber die Suche nach Saisonkräften ist nicht mehr ganz so einfach für die Landwirte. Umso wichtiger bleibt es daher, dass sich seit Jahren Mitglieder des MPC und des VdM einmal im Frühjahr in Südhessen versammeln und den Ertrag der Spargelfelder steigern.
Die Amateur-Wanderarbeiter, die der Einladung von Regionalkreissprecherin Eva Uebel gefolgt waren, konnten sich bei der Führung vor dem eigentlichen Ernteeinsatz ein umfassendes Bild von der Infrastruktur eines der großen Betriebe wie jenem von Bauer Lipp auf dem Steinbrücker Hof bei Weiterstadt machen. Es gibt sogar eine betriebseigene Service-Werkstatt für den Fuhrpark, bestehend aus rund 100 Kleintransportern, drei Linienbussen, zehn Pkw und einem Kühllaster. Während der Saison sind etwa 400 Mitarbeiter auf einer Gesamtfläche von 230 Hektar tätig, eine eigene Großküche versorgt die zumeist aus Osteuropa angereisten Kräfte (bei aus der Heimat gewohntem Speiseplan). Es wird viel geleistet: Ein guter Spargelstecher erntet 16 Kilogramm in der Stunde, der Durchschnitt bewegt sich immer noch um 13 Kilogramm.
Exakte statistische Angaben über die Ausbeute der journalistischen Erntekräfte waren auch in diesem Jahr nicht zu erhalten. Als Fakten stehen fest: Die Pressekollegen der Skoda Auto Deutschland GmbH – jetzt repräsentiert von Rainer Strang und Julia Felling - sind von Anbeginn an Partner für den frühsommerlichen Treff. 1999 hatte der VdM Arbeitskreis Rhein-Main den Anfang gemacht, seit einigen Jahren ist der MPC mit von der Partie. So gehört auch diese Veranstaltung zu den gemeinsamen Auftritten mit Kollegen vom VdM - wie es sich bei nahezu allen anderen Veranstaltungen in der Region längst eingebürgert hat. Traditionell zieht man zunächst zum Stechen aufs Feld, lässt die individuelle Ernte verpacken, klopft letzte Reste der sandigen Erde Südhessens von der Kleidung und genießt dann das vom Lipp-Team vorbereitete Spargelmahl.
Kurze Textbeiträge dieser Art enden nicht selten (falls sie nicht gar so begonnen haben) mit dem Verweis auf die lange Geschichte des länglichen weißen Gemüses: schon die Römer – et cetera... Dies wird hier als hinreichend bekannt unterstellt. Daher stattdessen ein Rückblick auf das Rezept für eine Speise, die dem Feinschmecker Marcus Gravius Apicius (* 25 v. Chr.) als köstlich galt: Er bevorzugte – offenbar kalt - kalt aus der Pfanne „patina de asparagis frigida“, ein Spargelpüree mit Eiern und gebackenen Wachteln. Wer jetzt neugierig geworden ist: Bis Johannistag ist noch Saison.
Text: Erich Kupfer, Fotos: Eva M. Uebel
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