Karl Johannes Richter gestorben

Das nach Günter Molter älteste Mitglied des Motor Presse Clubs, Karl Johannes Richter aus Darmstadt, ist am 12. August im Alter von fast 94 Jahren gestorben. Er war 49 Jahre MPC Mitglied. Karl Richter, am 4. September 1920 in Frankfurt am Main geboren, hatte als Soldat in einer Fallschirmjäger-Division den Krieg an Ost- wie Westfront überlebt. Nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft begann seine journalistische Tätigkeit im April 1947, als im Darmstädter Echo mit dem Aufbau der Sportredaktion begonnen wurde. Ressortleiter wurde er 1950. Als die Tageszeitung 1951 mit einer wöchentlich erscheinenden Motorseite begann, wurde Karl Richter auch in diesem Ressort verantwortlicher Redakteur. Die Verbindung zwischen den Ressorts Sport und Motor war in den Fünfziger- und Sechzigerjahren weit verbreitet in den deutschen Tageszeitungen.

Aber weit über den Sport und die Autotechnik hinaus galt Richters journalistisches Interesse auch Reisereportagen aus aller Welt. Nach einer Reise über den Atlantik nach Venezuela veröffentlichte er das Buch „Am Rande der Straßen der Welt“. Seiner großen Liebe widmete er das Buch „Die Lilien“ – die Vereinsgeschichte des SV Darmstadt 98, dessen Aufstieg in die Zweite Bundesliga er bis zuletzt mit großer, wenn auch stiller gewordener Freude verfolgte. Er schrieb große Reportagen wie „In Sierra Leone brüllen keine Löwen“, „Beijing – Stadt des Drachens“, „Alma Ata: Vater der Äpfel“ oder „Reise in den Frühling – Sydney“.

Am 31. Dezember 1983 war Karl Richter aus Altersgründen beim Darmstädter Echo, seinem ersten und einzigen Arbeitgeber, ausgeschieden. Bei den monatlichen Jour Fixes des MPC Regionalkreises Mitte beim Wessinger in Neu-Isenburg war er mit seinem unverkennbar hessischen Zungenschlag stets geselliger Stammgast und stand mit Dr. Max Ehrhardt (Esso), Kurt W. Reinschild (Redaktionsbüro KWR) und Karlheinz Vogel (FAZ) für die regionale Gründergeneration des MPC rund um Frankfurt am Main.            heg.