Klaus Bandow ist tot

Ein Nachruf von Uwe Mahla

Der langjährige BMW-Pressesprecher Klaus Bandow ist am 6. November 2017 im Alter von 95 Jahren gestorben. Nach einem Sturz und einer anschließender Operation sah es zunächst so aus, als sei alles gut. Aber dann hat er im Beisein eines Arztes und seiner Frau ganz ruhig gelegen und aufgehört zu atmen. Bandow war über Jahrzehnte im MPC und allen Mitgliedern ein guter Freund und wertvoller Ratgeber. Er verabschiedete sich erst aus dem Clubleben, als ihm die Reisen zu den Club-Veranstaltungen zu beschwerlich wurden.

Geboren am 3. Mai 1922 in Berlin, erlebte Bandow den zweiten Weltkrieg samt Kriegsverletzung (auf dem Motorrad) und Gefangenschaft. Während des anschließenden Studiums der Zeitungs- und Theater-Wissenschaften erwarb er das Rüstzeug für Tageszeitung, Kabarett, Klavier – das war sein beruflicher Werdegang, eher er 1958 zur Auto Union ging, um 1961 zu BMW zu wechseln. Erst zum BMW-Magazin, ab 1967 bis zu seiner Pensionierung 1987 in die Presseabteilung.

Mir als seinem späteren Nachfolger war Klaus der Pressesprecher alter Schule schlechthin immer ein Vorbild. Einer, der den Journalisten jede Hilfe bot, um damit seinem Unternehmen zu dienen. Die Anliegen, die an Bandow herantragen wurden – mochten sie noch so abwegig klingen – wurden von ihm stets auf Machbarkeit geprüft. Auch wenn die Umsetzung für ihn oft langwierige und über das Übliche hinausgehende Extra-Arbeit bedeutete. Hauptsache, dem journalistischen Ansinnen konnte entsprochen werden – das war seine Devise, für die ihm mit der Anerkennung und der Freundschaft ganz vieler Mitglieder der berichtenden Zunft gedankt wurde. Unter der Führung von Werner Zenzitzki, Dirk Strassl und später von Richard Gaul war er zeit seiner Tätigkeit eine tragende Säule der BMW-Presseabteilung. Seine Rolle in diesem Team hat er einmal so umschrieben: Lieber ein erstklassiger zweiter als ein zweitklassiger erster Mann.

Mir fallen spontan seine immerwährende Fröhlichkeit und Freundlichkeit unter Kollegen sowie sein Berliner Humor ein. Und natürlich der Bandow-Klassiker, als er mit zu hohen Angaben zur Weihnachtsgratifikation von der Bild-Zeitung zitiert und deshalb vom Personalchef mit den Worten rasiert wurde „wissen Sie, was  das BMW kostet? – Das kostet uns Millionen“. Darauf Bandow (so erzählte er jedenfalls immer gern): „Dann ziehen Sie es mir vom Gehalt ab“.

Auf seine Weise war Klaus Bandow eine einmalige Persönlichkeit unter den deutschen Pressesprechern. Ein guter Kumpel – aber nie anbiedernd. Ein gefühlvoller Schreiber – Beispiel: Zur Eröffnung des BMW-Museums titelte er: „Eine Schale voller Köstlichkeiten“. Ein wunderbarer Entertainer – er wartete mit den tollsten Geschichten und, Vollblut-Musiker durch und durch, auch am Klavier trefflich auf. Wir trauern mit seiner Frau Erika und seiner Familie.

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