Nachruf
Zum Tod von Hellmut-Peter Clauß
Hellmut-Peter Clauß, Mitglied des Motor Presse Clubs (MPC) seit 1966, ist am 14. September 2013 in Wiesbaden im Alter von 84 Jahren gestorben.
In den Siebziger- und Achtzigerjahren zählte der Diplom-Volkswirt als Stimme der Adam Opel AG in Rüsselsheim zu den profiliertesten „Pressechefs“ in der deutschen Automobilindustrie. Wobei diese Bezeichnung für ihn immer mit einem gewissen Unbehagen verbunden war: Der Sprecher sei schließlich nicht Chef der Presse, sondern deren Dienstleister. So schätzte man „HPC“ als verlässlichen Gesprächspartner und sicher auch wegen seiner Fähigkeit, komplizierte Sachverhalte gelegentlich in bildhafter Sprache auflösen zu können.
Den am 3. Dezember 1928 in Grünberg/Schlesien, dem heute polnischen Zielona Góra, geborenen Clauß erreichte im Alter von erst 16 Jahren der buchstäbliche – wie er es nannte – „Ruf zu den Waffen“. Noch im August 1944 musste er mit Altersgenossen zum Kriegseinsatz an die Front in Russland, wo er in Gefangenschaft geriet. Entlassen an Silvester 1947, ging es zurück ans Gymnasium. Dem Abitur in Braunschweig im Jahr 1951 folgte das Studium an der TH Braunschweig und der Universität Göttingen, wo Hellmut-Peter Clauß 1954 sein Diplom in Volkswirtschaft erhielt. Die Weichenstellung Richtung Journalismus war zu diesem Zeitpunkt längst erfolgt: Während der letzten Schuljahre und des Studiums war er freier Mitarbeiter bei regionalen Zeitungen gewesen. Später folgte ein Praktikum bei einem Fachzeitschriften-Verlag. Bis Ende 1955 gehörte er der Kreisredaktion der Braunschweiger Zeitung an.
Der Wechsel in die Automobilindustrie folgte 1956: als Presseassistent der Bremer Goliath-Werke. In der damaligen Borgward-Gruppe erkannte man schnell das Potenzial für die Medienarbeit und berief Clauß 1959 zum Presseleiter der Lloyd Motoren Werke GmbH. Ab 1961 bei Citroën, baute er als Leiter des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit Abteilungen für Presse und Werbung sowie für Verkaufsförderung auf, ehe er 1968 dem Ruf zu Opel folgte und die Medienbelange des Rüsselsheimer Unternehmens in einer der erfolgreichsten Phasen seiner Geschichte vertrat. Als 1987 offiziell die Zeit des Ruhestands begann, engagierte sich das langjährige Mitglied des Motor Presse Clubs noch für zahlreiche Jahre in beratenden Funktionen, nicht zuletzt für den Automobilclub von Deutschland (AvD).
Erich Kupfer