Auf ihrer Erkundungstour durch Norddeutschlands größtes Gebirge traf die MPC Motorradgruppe auf bärtige Cowboys und schnaufende Stahlrösser

Harz ist Trump

Motorradfahrer, Naturliebhaber und Eisenbahnfreunde kommen im Harz voll auf ihre Kosten – so viel ist dem Besucher schon nach wenigen Stunden klar. Traumhaft kurvige Straßen führen auf weiten Strecken durch unberührte Naturparks und kreuzen immer wieder die Gleise der Harzer Schmalspurbahn.

Auf ihrer nunmehr elften jährlichen Motorradausfahrt erkundeten 18 MPC Mitglieder und Gäste auf 13 kunterbunt gemischten Zweirädern eines der letzten von ihnen noch nicht unter die Räder genommenen Mittelgebirge Deutschlands. Schon auf den ersten Kilometern offenbaren sich die teils harten Gegensätze im Dreiländereck zwischen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. An der Staumauer der Rappbode-Talsperre beispielsweise künden riesige Parkplätze und rigide Tempolimits vom Verkehrschaos, das sich hier offenbar zu Stoßzeiten abspielt.

Nur wenige Kilometer weiter hingegen folgt eine holprig geteerte Nebenstraße dem mäandernden Lauf des Flüsschens Bode durch idyllische Wälder und Wiesen in totaler Einsamkeit. Bei Gernerode stößt die Gruppe an den Nordrand des Harzes und genießt von der Terrasse des Biker-Hotels „Stubenberg“ einen atemberaubenden Ausblick bis nach Quedlinburg und in die Magdeburger Börde.

Durch enge Gebirgstäler und dichte Wälder, später durch sanfte Hügel, unberührte Bachtäler und über weite Hochflächen führen danach herrliche Motorradstraßen nach Süden in eine Karstlandschaft von herber Schönheit.
Am Südrand des Harzes durchquert die Gruppe lauschige Fachwerkstädtchen wie das ins enge Tal der Thyra gezwängte Stolberg, wo einst Martin Luther gepredigt haben soll.
Volles Kontrastprogramm bei Hasselfelde: Die MPC Biker machen in Pullman City Rast, einer Western-Stadt, die mit viel Liebe zum Detail wahrhaftig so etwas wie US-Atmosphäre verströmt – selbst die Thüringer Bratwurst wird von einem wortkargen bärtigen Cowboy serviert. Im Nationalpark Harz dagegen fühlen sich die Motorradler stellenweise nach Bayern versetzt, so alpin wirkt hier die Landschaft.

Nach einer so abwechslungsreichen Tour schmeckt das Schwarzbier auf der Terrasse des Hotels „Kräuterhof“ am Bahnhof „Drei Annen Hohne“ natürlich umso besser.

Normalerweise meiden auch die MPC Biker Hotels in Bahnhofsnähe, aber hier an der Drehscheibe für die drei Harzer Bahn­linien kann man zum Bier fauchenden Dampflokomotiven beim Rangieren zusehen. So viel Nostalgie gefällt sogar Bikern, die sonst lieber Benzin verbrennen als Kohle.

Knut Briel

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