Goldener Gurt des MPC 2015

Sichere Mobilität als Daueraufgabe

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Mit Dr. Walter Eichendorf, dem Präsidenten des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR), hat das kompromisslose Bemühen um ständige Verbesserung der Verkehrssicherheit in Deutschland ein prägendes Gesicht bekommen.

Beim 67. MPC Jahrestreffen am 22. Mai 2015 in Karlsruhe hat Eichendorf den Verkehrs­sicherheitspreis Goldener Gurt des MPC erhalten. Die Laudatio hielt Bundesverkehrsminister a.D. Prof. Kurt Bodewig, heute unter anderem Präsident der Deutschen Verkehrswacht.

Walter Eichendorf, der vor wenigen Monaten bei der DVR-Mitgliederversammlung im Haus des Bundesverkehrsministeriums in Berlin für weitere vier Jahre in seinem Amt einstimmig bestätigt wurde, ist nach dem Kölner Journalisten Alfred Noell (Der 7. Sinn) und dem Stuttgarter Entwicklungsingenieur Karl-Heinz Baumann (Daimler) der dritte Preisträger. Aus den Händen des Bundesministers für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, hatte er im August 2014 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seine besonderen Verdienste um die Verkehrssicherheit in Deutschland erhalten. In seiner Laudatio hatte Dobrindt das herausragende langjährige Engagement ­Eichendorfs für die Erhöhung der Verkehrssicherheit in Deutschland und Europa ­hervorgehoben: „Sie haben sich mit Ihrem außergewöhnlichen und langjährigen ehrenamtlichen Engagement große Verdienste um das Gemeinwesen, insbesondere die Unfallverhütung und die Sicherheit erworben. Die erfolgreiche Arbeit des Deutschen Verkehrssicherheitsrates in den letzten Jahren trägt in hohem Maße Ihre Handschrift.“ Selten nur findet Dobrindt so viel Zustimmung wie bei dieser Aussage. In seiner Dankesrede betonte Eichendorf, dass er die Auszeichnung auch stellvertretend für die DVR-Mitarbeiter in Bonn und Berlin und für die Mitstreiter im Bereich der Verkehrssicherheitsarbeit entgegennehme.

Eichendorf betonte, dass Verkehrssicherheitsarbeit eine Daueraufgabe sei: „Auch wenn die Zahlen der Unfalltoten und Schwerverletzten glücklicherweise seit Jahren rückläufig sind, bleiben kontinuier­liche Anstrengungen notwendig, um das allgemeine Verkehrsklima zu verbessern, die Sicherheit schwächerer Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Radfahrer und älterer Menschen zu erhöhen, das Risikopotenzial junger Fahranfänger zu minimieren und auf die besonderen Gefahren auf Landstraßen hinzuweisen.“ Jeder Verkehrsunfall mit Verletzten oder gar Toten bedeute unermessliches Leid für Betroffene, Angehörige, Freunde und zudem hohe Folgekosten. Unfallprävention und sichere Mobilität seien ein Gewinn für den Staat, die Wirtschaft und die Gesellschaft gleichermaßen. Alle Verantwortlichen müssten ihren Beitrag – ob finanziell oder ideell – dazu leisten. Zu den Gründungsmitgliedern des DVR zählt übrigens auch der Motor Presse Club, dessen Vorsitzender vor kurzem in einen der beratenden Ausschüsse berufen wurde.

Der 1953 in Mülheim an der Ruhr geborene Eichendorf studierte Physik, Mathematik und Astrophysik an den Universitäten Bochum und Bonn und graduierte 1977 als Diplom-Physiker. Schon vor seiner Promotion 1981 mit einem Thema aus der Astrophysik war er als Gastwissenschaftler an der Sternwarte der Universität Catania auf dem Ätna sowie an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile tätig. Von 1980 bis 1983 arbeitete er als Wissenschaftler bei der ESO in Garching sowie in Chile. Von 1983 bis 1989 war er Leiter des Statistik-Referats im Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG), heute Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), in Sankt Augustin bei Bonn. Zwischen 1989 und 1998 leitete er die Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit im HVBG und wurde von 1996 bis 1999 zusätzlich Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (Basi) in Düsseldorf. Seit September 1998 ist er stellvertretender Hauptgeschäftsführer bei der DGUV und Leiter des Geschäftsbereichs Prävention. Seit 2009 ist Walter Eichendorf DVR-Präsident und zudem Vorstandsmitglied des Europäischen Verkehrssicherheitsrats in Brüssel. Darüber hinaus ist er in einer größeren Zahl nationaler und internationaler Beiräte aktiv, die sich mit dem Thema Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und im Straßenverkehr befassen.

2015 goldener gurt des mpc bodewigBereits seit 1983 hat er maßgeblich das gemeinsame DVR/DGUV-Programm „Sicherheit auf allen Wegen“ unterstützt und in den Fachgremien und im Vorstand des DVR mit dazu beigetragen, dass die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des DVR, mit den Berufsgenossenschaften und Unfallkassen sowie nationalen und internationalen Organisationen stetig verbessert wurde. Als DVR-Präsident hat er die Sicherheitsstrategie „Vision Zero – keiner kommt um, alle kommen an“ entscheidend fortentwickelt.

heg. / dvr.